Eine neue Brücke für Glasgow
In Glasgow wurde eine neue Brücke gebaut, die zwei historische Stadtteile, Govan und Partick, an gegenüberliegenden Ufern des Clyde wieder miteinander verbindet. Die Govan-Partick-Brücke soll Fußgängern und Radfahrern die Möglichkeit geben, den Fluss an der gleichen Stelle zu überqueren wie eine historische Fährverbindung.
Sie ist ein wichtiges Stück Infrastruktur, nicht nur für die Stadtteile, die sie verbindet, sondern auch für die Beziehung zwischen Stadt und Fluss. In Govan und den angrenzenden Gebieten war der größte Teil der Glasgower Schiffbauindustrie angesiedelt; die Landnutzung am Flussufer ist also äußerst komplex. Die Unklarheit darüber, wem das Land gehört und wie sich hier eine besser vernetzte Stadt schaffen ließe, ist Thema in dem Podcast „Who Owns the Clyde“ von den Autoren Empire Café.
Wahrzeichen und Skateparks
Die postindustriellen Narben entlang des Flussufers sind immer noch deutlich sichtbar, trotz wegweisender Gebäude wie Fosters OVO Hydro und SSE Armadillo, Chipperfields BBC-Gebäude und Zaha Hadids Riverside Museum, an das die neue Brücke nun direkt anschließt. Gross.Max haben die gelungene Landschaftsarchitektur für das Riverside Museum entworfen, in Zusammenarbeit mit der Skateboarding-Community und von dieser hoch gelobt. Die Strategie, das Riverside Museum mit anderen Bereichen der Stadt zu verbinden, wurde jedoch zunächst nicht umgesetzt; die neue Brücke schafft nun diese Anbindung.
Technisches Erbe | Eine neue Brücke für Glasgow
Die Brücke ist eine bemerkenswerte technische Konstruktion mit einer 110 m langen Stahlseilkonstruktion, die sich öffnen lässt, um die Durchfahrt von Booten zu ermöglichen. Technikbegeisterte und Stadtentdecker können auf dem von der Institution of Civil Engineers entwickelten Kulturpfad „Glasgow’s Clyde Bridges“ im Zickzack über alle Brücken der Stadt spazieren und mehr darüber erfahren. Bei unseren Führungen durch Glasgow wird dieses Erbe in die Diskussion über die zeitgenössische Stadtplanung eingebunden, an einem Ort, von dem es heißt, dass „der Fluss die Stadt und die Stadt den Fluss gemacht hat“.
Bei unseren Touren beschäftigen wir uns auch damit, wie sich die die sozialen Schichten entwickeln, je weiter man sich von der Schwerindustrie am Fluss entfernt und mit der Frage, wie die historische und zeitgenössische Stadtplanung und der Wohnungsbau auf diese Muster reagieren.
Die Brücke wurde im September 2024 mit Baukosten in Höhe von 29,5 Mio. GBP fertiggestellt – finanziert von der schottischen und der britischen Regierung im Rahmen des Projekts Glasgow City Region City Deal. Das Büro Jacob’s hat die Brücke für den Stadtrat von Glasgow entworfen, und gebaut hat sie Farrans Construction.
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