Die Belgrader Messe und ihre Halle Eins
Die Belgrader Messe mit ihren Ausstellungshallen und ihrem städtebaulichen Konzept ist eines der interessantesten Werke der serbischen Nachkriegsarchitektur. Sie spiegelt den kreativen und technischen Aufschwung der Gesellschaft und der Architektur in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren im ehemaligen Jugoslawien.
Der Messekomplex befindet sich in attraktiver Lage am rechten Ufer der Save, in der Nähe des Verkehrsknotenpunkts der Stadt, zwischen der grünen Lunge Belgrads und dem Zentrum, und ist seit mehr als sechs Jahrzehnten ein leicht erreichbares und erkennbares Wahrzeichen der Stadt.
Bei dem Architekturwettbewerb für die Messe 1953 gewannen der Architekt Milorad Pantović und die Bauingenieure Branko Žeželj und Milan Krstić den ersten Preis. Als junger Architekt arbeitete Pantović mit Le Corbusier zusammen und sammelte Erfahrungen beim Entwurf von Sportstadien und Industrieanlagen.
Der Bau der Messe mit 300.000 qm begann 1953 und dauerte vier Jahre. Die Ausstellungsfläche mit vier Hallen bildet eine architektonische Einheit von 40 000 qm. Jedes der Gebäude ist eine interessante konstruktive Lösung, aber die beeindruckendste ist sicherlich die Halle eins.
Pantovics Lösung stützt sich auf die traditionellen Formen der byzantinischen Kuppeln. Die Halle ist kreisförmig und bedeckt mit einer vorgefertigten Kuppel aus Spannbeton. Entlang der Rippen der Kuppel befinden sich linear angeordnete, runde Öffnungen, und entlang des gesamten Bodenrings der Halle sind Y-Stützen aus Beton angebracht. Mit einer Spannweite von 109 m, einer Höhe von 30,78 m und einer Dicke von weniger als 10 cm an der Spitze ist die Halle Eins seit Jahren die größte Kuppel der Welt aus Spannbeton.
Im Untergeschoss der Halle befinden sich Versorgungsräume, Lager und Büros, und alle anderen Ebenen dienen als Ausstellungsfläche. Die Gesamtfläche der Halle beträgt 21280 qm.
Leider wird das Panorama der Belgrader Messekuppeln nach 2027 verschwinden. Der weitere Ausbau des Projekts „Belgrade Waterfront“ sieht Wohngebäude auf dem Messegelände vor. Obwohl der gesamte Messekomplex eine architektonische Einheit bildet, wurde nur die „Halle Eins“ aufgrund ihrer architektonischen Lösung kürzlich zum Kulturdenkmal erklärt und unter Schutz gestellt. Es gibt Überlegungen, die Belgrader Oper in der Halle Eins unterzubringen.
Text: Vesna Vučinić and Violeta Vujovic, 360BEOGRAD
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https://almont.rs/project/belgrade-fair/?lang=en
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