Das MAAT an Lissabons Flussufer: Gebäude und Platz in Einem
Die neueste Architektur-Attraktion in Lissabon und das Hauptziel für Architekturtouren in der portugiesischen Hauptstadt ist das MAAT – das Museum für Kunst, Architektur und Technologie. Diese Erweiterung des Museums für Elektrizität plante Amanda Levetes Büro A_LA in Großbritannien. Gefördert wird das Projekt durch die EDP Foundation, dahinter steht der portugiesische Energieversorger EDP.
Neben einem ehemaligen Elektrizitätswerk gelegen, ergänzt das MAAT die hier schon ansässigen Museumsbauten zu einer Kultur- und Freizeitfront am Ufer des Tejo. Seine Nachbarn sind das Kulturzentrum Belém von Vittorio Gregotti aus den 90ern und das Kutschenmuseum von Pritzker Preisträger Paulo Mendes da Rocha, das 2015 eröffnete.
Aufs Dach steigen
Das MAAT zeigt eine expressive Architektursprache in der Verwendung einer organischen Form, die sich tiergestaltartig vom Boden erhebt. Es bietet neue Perspektiven auf die Stadt und den Fluss. Die Bedachung des Gebäudes ist als 7000 qm großer Außenraum konzipiert. Sanft ansteigende Bodenwellen vermitteln mit dem Uferbereich, und das Dach des Gebäudes wird so zur öffentlichen Platzanlage.
Die äußere Verkleidung besteht aus fast 15.000 Kacheln, was als Neuinterpretation traditioneller portugiesischer Architektur verstanden werden kann. So wie sich die unterschiedlichen Lichtverhältnisse im Flusswasser widerspiegeln, wirft auch die Gebäudehaut die Lichtreflexe zurück.
Im Inneren liegen vier neue Galerien, die größte von ihnen ist oval und misst 1200 qm. Ein Umgang führt von hier auf die unterschiedlichen Ausstellungsebenen, so dass sich stets neue Raumeindrücke und Annäherungspunkte an die ausgestellten Objekte ergeben.
3,8 Hektar öffentlicher Raum für Lissabon
Der erste Teil des Gebäudes wurde im Oktober 2016 eröffnete. Der restliche Bereich wurde erst kürzlich öffentlich freigegeben, im März 2017. Damit gilt das MAAT als fertiggestellt. Das Museum zielt auf die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst, Architektur und Technologie als unterschiedliche Bereiche kultureller Praxis.
Amanda Levete arbeitete in Portugal zusammen mit den Architekten Aires Mateus e Associados . Der Außenbereich, gestaltet vom Landschaftsarchitekten Vladimir Djurovic, und die Fußgängerbrücke nach Belém werden Mitte 2017 eröffnet. Mit diesem Ensemble “nähert” sich die Stadt dem Fluss Tejo und gewinnt 3,8 ha öffentlichen Raum. Wir freuen uns darauf, Besucher zu einem Rundgang durch dieses neue Epizentrum in der Lissaboner Innenstadt zu begrüßen.
•
Text: Maria Melo, von Cultour, Guiding Architects Mitglied in Porto und Lissabon.
Erstes Bild: “A nocturnal perspective on part of the 15.000 glazed tiles that cover MAAT, in Lisbon. Copyright: Hufton Crow”.
https://www.stylepark.com/de/news/neue-britische-welle
http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-MAAT_von_Amanda_Levete_in_Lissabon_4800027.html
https://www.theguardian.com/artanddesign/2016/oct/06/maat-lisbon-museum-amanda-levete-architect
Keine Kommentare