Fuksas stellt das lang erwartete EUR Convention Center in Rom vor
Das in Rom ansässige Architekturbüro Fuksas hat seine Arbeit am neuen EUR Convention Center in Rom abgeschlossen, ein Projekt, an dem zwei Jahrzehnte lang gearbeitet worden war. Der 240 Millionen Euro teure Veranstaltungsort wird „Wolke“ genannt, ein Spitzname, der der kokonartigen Masse aus weißem Fiberglas zu verdanken ist, die den Mittelpunkt des 50.000 Quadratmeter großen Objektes bildet. Ausgestattet mit einem lichtdurchlässigen Vorhang mit Stahlrippen, beherbergt das Gebäude zwei Säle, Ausstellungsräume und ein angrenzendes Hotel. Umrahmt von zwei öffentlichen Plätzen, ist das Design durch drei verschiedene architektonische Konzepte definiert: „Theca“, „Blade“ und „Cloud“. „Cloud“ bezieht sich dabei auf den Design-Kern, „Theca“ auf die Stahl- und Glasfassade, während „Blade“ auf die selbstständige Struktur eines siebenstöckigen Hotels mit 439 Zimmern verweist.
Das vielseitig bespielbare Interieur verfügt über fast 9.000 Sitzplätze, davon 1.760 Plätze im Auditorium und weitere 6.500 in verschiedenen Konferenzräumen.
Zum umweltfreundlichen Ansatz gehört eine integrierte Klimaanlage, die von einer reversiblen Wärmepumpe betrieben wird. Dieses System ist in der Lage, hohe Energieleistungen bei gleichzeitiger Reduzierung des Stromverbrauchs zu erzielen. Eine natürliche Lüftungsanlage ist vorhanden – Kühlwasser wird dem nahe gelegenen EUR-See entnommen und in das System eingespeist. Die Photovoltaik-Paneele des Daches (Glas- und Silikonplättchen) helfen Energie zu produzieren und schützen das Gebäude vor Überhitzung, indem sie die Sonneneinstrahlung abschwächen.
Arcult.it, Mitglied von GuidingArchitects.net, bietet professionelle Führungen für Architekten in Rom, einschließlich des EUR-Bezirks. Dieser Bereich hat seinen Namen von der „Esposizione Universale Roma“, der Weltausstellung, die der italienische Diktator Benito Mussolini 1942 während des italienischen Faschismus inszenieren wollte. Dieser Plan musste wegen des Zweiten Weltkriegs aufgegeben werden, viele Gebäude blieben halb fertig. Diese hervorragenden Beispiele des italienischen Rationalismus wurden dann größtenteils in den 1950er und 1960er Jahren fertig gestellt. Die römischen Behörden hatten beschlossen, das Gebiet in ein Büroviertel am Stadtrand umzuwandeln. Später wurde es zu einem Vorbild für die Londoner Docklands und La Défense in Paris.
Das rechteckige Äußere des neuen Werkes von Fuksas verweist auf die rationalistische Architektur vieler umliegender Gebäude.
Text: Arcult.it
Top image: The curvilinear indoors of the “New Rome” building. Copyright: Marina Kavalirek.
http://www.fuksas.com/en/Projects/New-Rome-Eur-Convention-Centre-and-Hotel-Rome
http://www.romaconventiongroup.it/Home.aspx?lang=en
http://www.eurspa.it/it/polo-congressuale/il-nuovo-centro-congressi-di-roma
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