Der neue Justizpalast, ein Wahrzeichen von Grand Paris
Ein neues Monument der zeitgenössischen Architektur zeichnet sich an der Pariser Skyline ab. Der Standort an der Grenze zwischen Paris und den Vororten und die deutliche Ausrichtung zum Stadtrand
machen den Bau zu einem Symbol für die Dezentralisierungsabsichten der Stadt und ihre Öffnung zum Umland.
Das 38 Geschosse zählende und 160 m hohe Gebäude von Renzo Piano wird in der Nähe der Porte de Clichy errichtet, gehört zum Öko-Quartier Clichy Batignolles und damit zur größten Baustelle von Paris, und wird die Landschaft von Paris nachhaltig verändern. GA Paris organisiert regelmäßig Führungen für Architekten und Stadtplaner durch das erste ökologische Stadtviertel von Paris mit neutralem CO2- Fußabdruck.
Ein Symbol zeitgenössischer Architektur für die Justiz
Der Rohbau, der mit einer Geschwindigkeit von einem Geschoss pro zwei Tage fortschritt, begann 2014 und ist abgeschlossen. Nun wird an der Fertigstellung der 50.000 m2 großen Glasfassade gearbeitet, die entsprechend den Vorstellungen der Architekten für optimalen Lichtzutritt und Transparenz sorgen wird. Außerdem werden derzeit die drei großen Terrassen im achten, 19. und 29. Geschoss eingerichtet, die eine Fläche von 10.000 m2 haben und mit 300 Bäumen bepflanzt werden.
Ein Hochhaus in einer Stadt, in der Hohes verpönt ist
Das Studio Renzo Piano Building Workshop (RPBW) ist Autor des Projektes, das von Bouygues Bâtiment Ile-de-France errichtet und im Juni 2017 fertiggestellt wird.
Der „Sockel“ in Verlängerung des Martin Luther King Parks wird die Gerichtssäle und die lichtdurchflutete Wartehalle beherbergen. In der „Bastion“, die mit dem „Sockel“ verbunden, aber aus Sicherheitsgründen vom Justizpalast getrennt ist, sich die Hafträume untergebracht. Drei gestapelte Volumen öffnen sich jeweils zu einer vorgelagerten Terrasse und beherbergen die „siège“ (Richtersitz), das „parquet“ (Anklagebank= Staatsanwaltschaft) und die „présidence“ (Vorsitz).
Die Erschließungs- und Büroflächen auf allen Geschossen sind lichtdurchflutet und gewähren eine außergewöhnliche Aussicht auf Paris. Die Terrassen entsprechen nicht nur den Anforderungen des „Plan Biodiversité“ der Stadt Paris, sondern fungieren auch als Begegnungsorte für die Gerichtsangestellten.
Der zukünftige Gerichtshof von Paris, der den Auflagen des Klimaplans von Paris folgt, wird halb so viel Energie verbrauchen wie die neuen Hochhäuser in La Défense – eine beispielhafte Leistung im Kampf gegen die Erderwärmung.
Text: Catherine Haas
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