Eine neue Museumslandschaft wird den Besucher Bilbaos nach dem Ende der Pandemie erwarten
Es sind zwei vielversprechende Projekte, und sie werden ein Gegengewicht bilden zur dominierenden Präsenz des Guggenheim-Museums, das vor 24 Jahren die Stadt auf die internationale Bühne gebracht hat.
Beiden Projekten wird ein neues Kapitel in ihrer abwechslungsreichen Geschichte hinzugefügt, beide bestehen aus einer Vielzahl von verschiedenen Altbauten, beide Projekte wurden erst vor kurzem der Öffentlichkeit präsentiert … und beide begannen mit einem Architekturwettbewerb.
Das Museum der Schönen Künste beherbergt seine beachtenswerte Ausstellung in mehreren Altbauten, die der letzte Umbau 2003 zu einer funktionalen Einheit zusammenfügte. Der Architekt dieser letzten Bauphase – Luis Mari Uriarte – präsentierte 2019 im Team mit Norman Foster bei dem Architekturwettbewerb einen Entwurf für eine erneute Erweiterung und Neuordnung, dessen Ausführung in diesen Tagen beginnt.
Ein neues horizontales Volumen wird auf die Altbauten aufgesetzt und fügt einen weitläufigen Ausstellungsraum hinzu. Gleichzeitig wird der darunterliegende Innenhof zu einem innenliegenden Atrium umgewandelt. Der Haupteingang wandert zurück an die Nordfassade des Altbaus, welche auf die Plaza de Euskadi ausgerichtet ist – die gut sichtbare und prominente Eingangssituation wird wiederhergestellt.
Das Baskische Museum Bilbaos liegt mitten in der Altstadt, verteilt auf mehrere Altbauten rings um den mehrstöckigen Kreuzgang der ehemaligen Jesuitenschule San Andrés.
Der Erwerb von zwei weiteren Altbauten schuf die Grundlage für einen Wettbewerb zur Neuordnung des gesamten Komplexes.
Das in Pamplona ansässige Architekturbüro Vaillo y Irigaray gewann mit einem Projekt, das sich als kräftige architektonische Einheit präsentiert.
Der Kreuzgang ist zukünftig das Herz der Anlage: Durch eine Überdachung wird er zum Innenraum umgewandelt.
Der schmale, langgestreckte Ostflügel wird vom Boden bis unter das Dach entkernt.
Ein horizontales Volumen, ein „hohler Baumstamm“– als Referenz an den heiligen Baum der Basken in Gernika – hängt in der Mitte dieses hohen, erlebbaren Raumes und unterteilt ihn.
Mit seinem Umbau, der erweiterten Fläche und einem neuen Ausstellungskonzept wird das Museum aus dem Schatten anderer Attraktionen heraustreten und sich selbstbewusst präsentieren.
Im Zentrum der Altstadt entsteht eine neue Attraktion zeitgenössischer Architektur – ein Muss auf einer geführten Architekturtour in Bilbao.
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