Raus aus der Stadt: Die schottische Architektur außerhalb Glasgows erforschen
Glasgow hat dem Architekturforscher viel zu bieten; wenn man sich aber aus der Stadt herauswagt, so ist Schottland voll von Baukunst-Meisterwerken, die es zu entdecken gilt.
Fahren Sie von Glasgow nach Westen, in die hübsche Stadt Helensburgh, Austragungsort einer architektonischen Zusammenarbeit, die mehr als 100 Jahre überspannt. Das Hill House von Charles Rennie Mackintosh wurde 1904 fertiggestellt; aufgrund der Intensität des schottischen Wetters drang Wasser in das Gebäude ein und die Fassade wurde beschädigt. Im Jahr 2019 schlossen Carmody Groarke ihre Arbeit ab, eine Stahl- und Netzbeschichtung für das Gebäude, um die Feuchtigkeit vom Gebäude fernzuhalten, während der National Trust for Scotland die Restaurierung plant. Die Struktur, die geschaffen wurde, behebt nicht nur die Feuchtigkeit im Gebäude, sondern auf den Rampen und Gehwegen können Besucher Mackintoshs schönstes Wohngebäude nun aus einem völlig neuen Blickwinkel erleben. Das Auf- und Abgehen und Herumlaufen im Gebäude verzerrt die Perspektive des Besuchers, und das Äußere schrumpft, als würde man das Puppenhaus eines Kindes betrachten.
Richtung Osten bietet Dress for the Weather auch Touren durch Schottlands Hauptstadt Edinburgh an. Der Schwerpunkt liegt hier auf zeitgenössischen, architektonischen Interventionen in der historischen Altstadt. Ein besonderer Favorit ist die abgelegene Kapelle St Albert the Great von Simpson Brown Architects, die 2012 fertiggestellt wurde. Diese Struktur schließt an die Mauern eines Mietshauses an, das vom Kaplansamt der Universität von Edinburgh genutzt wird, und erstreckt sich in dessen Garten. Die Material-Palette für diese Kapelle wurde auf wenige zurechtgestutzt, darunter Quadersandstein, Corten-Stahl und Eichenlatten. Sie ist eine Oase des Friedens inmitten des Trubels von Edinburgh.
Schottische architektur
Nach nur zwei Stunden Fahrt in die nordöstliche Richtung von Glasgow erreichen wir Dundee, einst berühmt für Marmelade und Journalismus. Dundee hat sich als Stadt des Designs neu erfunden. Bekräftigt wurde dieser Titel, als Kengo Kuma 2018 das V&A Dundee fertigstellte. Kumas Gebäude ist das erste eigens errichtete Designmuseum in Schottland. Die Klippen von Orkney waren die Inspiration für die Schotterplatten, mit denen das Museum verkleidet ist und die mit dem silbernen Fluss Tay gewissermaßen verschmelzen. Im Inneren führt eine riesige zentrale Halle die Besucher zu einer permanenten Sammlung, in der die Breite der schottischen Designleistungen gefeiert wird.
Es gibt so viel zu sehen, also warum nicht Ihren nächsten Besuch in Glasgow verlängern und die architektonischen Freuden Schottlands mit Dress for the Weather erkunden?
Text: Dress for the Weather
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