Der Uni-Campus von Vigo – eine gebaute Landschaft
Die Innenstadt von Vigo hinter uns lassend, nach etwa 12 Kilometern bergaufwärts, finden wir einen Ort, der Besucher, die zum ersten Mal kommen, immer erstaunt. Auf dem Weg kann es einem so vorkommen, als höre die Ausdehnung der Häuser und kleiner Fabriken nie auf, bis man den Aufstieg beginnt. Es gibt einen Punkt, wo wir das Ende der Gebäude sehen und in diesem Moment sind wir am Universitätscampus angekommen, ein stets weiter entwickeltes Projekt, mit dem in den 90er Jahren begonnen wurde. Weit davon entfernt, einfach eine Reihe von einzelnen Gebäuden zu sein, funktioniert es immer noch als Berg.
Einen Berg bewohnen
Die Natur hier ist mächtig: ein Hügel mit Blick auf die umliegenden Berge, mit Blick über das Tal und sogar auf die Gipfel der portugiesischen Berge – eine komplexe, starke Topographie, geformt durch das harte Klima der Gegend. Die frühesten Gebäude entstanden an vereinzelten Stellen auf dem Gelände, das unberührt bleibt. Dieser respektvolle Ansatz wird auch in den zukünftigen Gebäuden angewendet. Von Anfang an wurden die Architekten sorgfältig ausgewählt, daher sind alle Fakultäten, Forschungszentren, Studentenwohnheime und Sport- und Dienstleistungseinrichtungen qualitativ hochwertige Architekturen. Alfonso Penela, Alberto Noguerol, Pilar Díez und César Portela sind einige der Architekten, deren Gebäude eine besonders interessante architektonische Tour versprechen.
Ein gebauter Weg
Der Schlüssel, sich vorzustellen, was diese architektonische Tour bietet, liegt in den Werken von Enric Miralles und Benedetta Tagliabue (Estudio EMBT), die mit ihrer charakteristischen kalligraphischen und topographischen Linienführung den Verbindungsprozess der bisherigen und zukünftigen Gebäude begannen. Ihr Vortragsgebäude (2003) und das Rektoratsgebäude (2006) sind als Sequenz von Innen- und Außenräumen auf höherer Höhe des Hügels angesiedelt: ein großen Balkon mit Blick auf die Landschaft.
Von dort aus überqueren wir eine Reihe von Brücken zum Dach der Bibliothek und gehen dann weiter zu anderen Fakultäten. Eine architektonische Route, die 125 Meter abwärts durch Brücken, Arkaden, Balkone, Plätze und grüne Amphitheater führt. Stets vor dem Hintergrund der beeindruckende Aussicht schlägt GA Santiago eine Tour vor durch die interessantesten Räume der riesigen Sammlung von Gebäuden, in denen sich Innen- und Außenraum vermischen, zeitgenössische Materialien mit der Vegetation und dem Wasser, und die Gebäude mit dem Berg.
Text von: Camino Vilanova Rodríguez, GA Santiago.
Top Image: Student Hall “O Castro”, by Alfonso Penela, 2002, at the University Campus in Vigo. Copyright: GA Santiago.
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