Going Underground: Waterliniemuseum bei Utrecht
Im Oktober wurde im Fort Vechten nahe Utrecht das Niederländische Waterliniemuseum eröffnet. Entworfen von Anne Holtrop, dokumentiert das Museum die Geschichte des niederländischen Verteidigungssystems der „waterlinies“. Holtrop hat einen ebenso poetischen wie minimalistischen Museumsbau geschaffen – der komplett im Erdboden versunken ist.
Die Nieuwe Hollandse Waterlinie ist eine 85 km lange Verteidigungslinie, die von Amsterdam bis zur Rheinmündung reicht. Sie wurde zwischen 1815 und 1870 angelegt und besteht aus 46 Forts und hunderten von Schleusen.
Im Falle einer Invasion konnte ein breiter Streifen Polderland vor der Linie hüfttief geflutet und damit für Soldaten und Pferde undurchdringlich gemacht werden. Dieses System wurde bis zum Zweiten Weltkrieg verwendet, als Flugzeuge es unbrauchbar machten.
Holtrops Entwurfsprozess begann damit, dass er die topographischen Linien im Zentrum des hügeligen Forts nachzog und dann ein Rechteck um sie herum zeichnete. Die Museumssäle liegen nun rund um einen großen Hof mit 8 Meter hohen, mäandernden Betonwänden.
Auf dem Boden des Hofs befindet sich ein begehbares, 50 Meter breites Modell der Waterlinie, das Besucher mithilfe von Wasserhähnen und Miniaturschleusen fluten können.
All dies bleibt jedoch vom Eingang des Fort aus unsichtbar, denn das Museum ist im Hügel versunken und hat keine Außenfassaden. Der Zugang versteckt sich in der Rückwand einer alten Kaserne. Erst wenn man die grasbewachsene Dachlandschaft erklimmt und den Bau von oben sieht, wird das Konzept des Waterliniemuseum verständlich.
Anneke Bokern, ARCHITOUR
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